Mit Franz Dreidax unterwegs
 
Zu Besuch bei den kleinen Oberkellnern auf dem Lummenfelsen
Text "Hochseeinsel Helgoland"
 
Helgoland 
 
 
Grön is dat Land,
   rod is de Kant,  
witt is de Strand,
dat sünd de Farven van Helgoland.
 
Frau spaziert auf Helgoland
 
Vegetation auf Helgoland
 
Im Frühsommer zeigt die Hochseeinsel Helgoland verschwenderisch Naturschönheiten und eine einzigartige Vielfalt an Tierarten. Nachdem die gelbe Blüte des wilden Kohls langsam vergeht, bedecken nun unzählige Margeriten und andere Blumen die Hänge des roten Felsens. Die Möglichkeit der nahen Beobachtung von verschiedenen Hochseevögeln beim Brutgeschäft in dramatischer Felsenkulisse ist einmalig.
 
Vögel auf Helgoland
 
An der steilen roten Felswand haben im friedlichen Nebeneinander Trottellummen, Dreizehenmöwen und Basstölpel ihre großen Kolonien ineinander verschachtelt. Daneben nisten in kleiner Anzahl auch Eissturmvögel, Tordalken und Silbermöwen. In den Felsenschluchten hallen ihre Rufe wider und schwellen zur gewaltigen Sinfonie an, wobei das "Kitti-waik" der Dreizehenmöwen die Melodie bestimmt.
 
Vor etwa fünfzehn Jahren bewohnten die Trottellummen, die wie kleine Oberkellner aussehen, ihren Felsen noch allein. Inzwischen hat sich die Brutgesellschaft durch den Zuzug - wahrscheinlich aus Schottland - von Basstölpeln und Dreizehenmöwen verdreifacht. Die Dreizehenmöwe bricht hinsichtlich ihres Platzbedarfs alle Minusrekorde. Jeder noch so kleine Vorsprung in der schroffen Felswand reicht ihr zum Nisten.
 
Helgoland.Felsen
 
Zum unvergesslichen Erlebnis wird die Beobachtung des schwindelerregenden Sturzflugs der Basstölpel oder der erschreckende Sprung der noch flugunfähigen Junglummen im Juni vom Felsen ins Meer sowie der rasante Flug des schmalflügeligen Eissturmvogels. Die jungen Eissturmvögel verlassen erst in der zweiten Septemberhälfte als letzte Bewohner den Felsen und wagen den Flug aufs weite Meer. Der Rückweg zum Unterland sollte durch die Kleingartenkolonie mit den zauberhaften Helgoländer Gartenhäuschen führen.
 
Helgoland.Strand
 

Beim Besuch der flachen Nebeninsel von Helgoland - der „Düne“ - führt die Wanderung am Südstrand vorbei zum Liegeplatz der Seehunde. Im türkisfarbenen Wasser des Oststrandes tauchen in unmittelbarer Nähe der Badenden große Kegelrobben auf und halten gerne Blickkontakt. Wer die Rückfahrt an Bord der „Helgoland“ im Strandkorb zubringt, kann von hier aus das allmähliche Versinken des roten Felsens im Meer beobachten. Auf der Höhe von Hooksiel wird das Schiff von einem großen Schwarm Flussseeschwalben empfangen, die in der Spur des Schiffes nach kleinen Fischen tauchen.

Meer bei Helgoland

So wird der Naturfreund von den grazilen Stoßtauchern - die wahrscheinlich zur Floßkolonie im Banter See gehören - noch bis zum Anlegeplatz unterhalb der Strandhalle gut unterhalten.

 

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