Was ist eine Mutante?

Wer die schwarzweiße Amsel derzeit in ihrem Revier am Sander Bahnhof beobachtet, traut seinen Augen kaum: Weiße Federn im Gefieder eines Schwarzamselhahnes sind ein ungewohnter Anblick. Der sich normal und natürlich verhaltende Vogel ist eine Mutante. Mutanten sind Lebewesen, die durch Erbänderungen abweichende Merkmale von der Art zeigen.

Vererbbare Neubildungen, die sprunghaft und ohne erkennbare Ursache entstehen, nennt man Erbsprünge oder Mutationen. Diese können bei günstigen Bedingungen Begründer neuer Rassen und Arten werden. Ob die Amsel am Bahnhofsgelände von Sande ihr unregelmäßiges Gefieder vererbt, ist abzuwarten und zu beobachten.

Vorausgesetzt, sie wird vorher nicht zur Beute ihres größten Feindes - des Sperbers. Denn wegen ihres weißen Gefieders  ist sie im Geäst der Bäume gut zu sehen – auch für den Sperber. Würde sie ihm zum Opfer fallen, wäre das eine natürliche Auslese. Diese nennt man auch Selektion.

Die natürliche Schönheit der Amseln – insbesondere der Hähne – im tiefschwarzen Federkleid mit gelben Augenringen und Schnäbeln wird aber unübertroffen bleiben.

Franz Dreidax