Dat Akkermantje mit sien Wippsteert,

dat drippelt flink dör de Natur

un kikkt mit blitzend blengrich Oogen

noa allens wat dat Schluken weert.

Sien Beenen sünd hoast nich to kennen -

su splidderich un hoagelfien -

dat dücht as fleegen, nich as rönnen,

weet sülven nich, wat dat schall sien.

 

 

Bachstelzen mit Wippsteert

 

Wenn sich unsere winterfesten Singvögel Ende Februar noch am Futterhäuschen versammeln, zeigt sich schon ein Zugvogel als Frühlingsbote: Es ist die unverkennbare, schlanke Bachstelze, die mit ihrem langen ständig wippendem Schwanz munter und gewandt am Teichsaum umhertrippelt und mit ihren langen Beinen ( Stelzen ) ins Wasser watet, um Fliegenlarven und Käfer aufzunehmen. Wieder an Land, erjagt sie im kurzen Flatterflug mit ihrem spitzen Schnabel eine Fliege.

                                                       

Beim Laufen hält sie den nickenden Kopf, den Rücken und den Schwanz waagerecht.

Bachstelzen kehren in Schwärmen aus ihren Überwinterungsgebieten entweder aus Südeuropa oder Afrika zurück. Zuerst sondern sich die Männchen von den Schwärmen ab, um ihre Brutreviere im Norden wieder in Besitz zu nehmen.

Bald wird ein Männchen von einer Singwarte aus mit „Dischiwid“ Rufen seinen Bereich abgrenzen und Artgenossen sowie andere Vögel daraus vertreiben. Erkennt es aber ein Weibchen, umrundet es den Gast im Zickzack-Kurs am Boden, plustert sich auf und zeigt dabei abwechselnd die schwarze Haube und den schwarzen Kehlfleck, wobei es seine Balz mit scharfen „Tsi – litt“ Rufen begleitet. Ist das Weibchen beeindruckt, antwortet es mit leisen „Zi zi zi“ Tönen und willigt nach einigen Luftsprüngen des Männchens in die Hochzeit ein.

Nun sucht das Paar einen Nistplatz. Bachstelzen sind Bewohner offener Landschaften, aber auch Kulturfolger, die sich in menschlichen Siedlungen vermutlich sicherer fühlen. Sie bevorzugen Brutplätze in Mauernischen, im Gebälk, unter Stroh- und Ziegeldächern oder in Nisthilfen für Halbhöhlenbrüter.

                                                   

Hat das Weibchen den Nistplatz bestimmt, errichten beide Vögel einen Unterbau aus groben Pflanzen. Beim feineren Innenausbau werden zarte Pflanzen, Moos und Wurzeln verflochten. Die 60 mm breite Nistmulde wird allein vom Weibchen mit kleinen Federn, Pflanzenwolle und Tierhaaren ausgefüttert.

Das Weibchen legt Anfang April 5 bis 6 dunkelbraun-gesprenkelte hellgraue Eier, die in 11 Tagen größtenteils vom Weibchen ausgebrütet werden. Die Nestlinge fliegen nach etwa 14 Tagen aus und werden noch ungefähr 10 Tage von den Eltern geführt und gefüttert. Ihr Gefieder erscheint oberseits aschgrau und ist noch nicht sehr kontrastreich ausgefärbt.

Während der zweiten Brut bekundet das Männchen von seiner Singwarte aus zwischendurch mit einem leisen, wechselvollem Gezwitscher wieder seinen Gebietsanspruch. Eindringlinge werden vom Brutpaar mutig vertrieben. Selbst Sperber müssen durch die erbitterten Angriffe mehrerer Bachstelzen den Rückzug antreten.

Nach der Brutzeit vereinigen sich die einzelnen Familien der Umgebung zu kleineren Schwärmen und fliegen niedrig in steigenden und fallenden Bogenflügen kurze Strecken zu Viehweiden, Seen und Bächen, wo sie reichlich Insektennahrung finden.

Ende Oktober verlassen Bachstelzen in großen Schwärmen ihre Brutgebiete, um in warmen Regionen zu überwintern.

Männchen und Weibchen der 18 cm goßen Bachstelzen gleichen sich. Sie tragen eine deutliche Schwarz-weiß-Färbung an Kopf, Kehle und Vorderbrust, haben einen hellgrauen Rücken, eine weiße Unterseite sowie einen schieferschwarzen Schwanz mit weißen Außenfedern. 

Die Familie der Stelzen ist weltweit verbreitet. Die Arten unterscheiden sich mehr in der Färbung ihres Gefieders und weniger im Körperbau.

Auf dem Deich von Petersgroden nach Dangast können im April nebeneinander Bach- und Schafstelzen beobachtet werden. Die Schafstelze hat eine gelbe Unterseite und brütet versteckt im Gras in einer Erdmulde.

                                                     

Nach oben