Heilige Vögel aus Afrika
 
Ibisse im Watt
 
Die alten Ägypter verehrten Ibisse als heilige Vögel, weil sie glaubten, sie würden ihnen gute Ernten bringen. Sie balsamierten die Vogelkörper ein und legten sie als Grabbeilagen in die Pyramiden der Pharaonen. Auch schufen Künstler viele Skulpturen aus Holz oder Stein. Heilige Ibisse bewohnen meistens die Sumpfgebiete Afrikas - so das überschwemmte Tal des großen Flusses Nil. Auch auf der Insel Sansibar sind sie beheimatet. Ibisse sind gesellig und nisten in Baumwipfeln.
 
Drei „heilige Ibisse“ gehören im Moment zu den schönsten Besonderheiten im zurzeit ohnehin von interessanten Wintergästen gut besuchten Wattenmeer vor dem Deich von Wilhelmshaven bis Mariensiel. Die drei Exoten - so nennt man Lebewesen aus anderen Erdteilen - wohnen tatsächlich im Vogelgehege des Park-Cafes Köhler in der Virchowstrasse. Im Schlick des Wattenmeeres stochern sie nach Krebsen, Wattwürmern und Algen. Mit ihrer Größe von 75 Zentimetern übertreffen sie sogar noch den größte unserer einheimischen Watvögel - den Großen Brachvogel - um zwanzig Zentimeter.
 
Wie auf Kommando beenden die Ibisse ihr anmutiges Waten im Schlick, steigen gemeinsam auf, formieren sich zu einer Reihe und schwenken in weitem Bogen über die Wattflächen. Zielstrebig, mit vorgestreckten Köpfen und heiseren Rufen fliegen sie „nach Hause“ zum Park-Cafe. Dort spülen sie im Teich zunächst die Füße und Schnäbel ab. Dann trinken sie ganz viel und spülen so ihre Kehlen vom Salzwasser des Wattenmeeres frei. Zum Schlafen fliegen sie auf die hohen Parkbäume. Morgens schlüpfen die großen Vögel durch einen eigens für sie angelegten Durchlass in das Vogelgehege, um mit den Flamingos, die dort auch leben, gemeinsam zu frühstücken.

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