Der Mäusebussard ist oft zu sehen ...

Schon im Februar erfreut uns das Mäusebussard-Paar über den Wiesen, Weiden und Feldern mit wundervollen Spiralen, Kreis- und Sturzflügen während ihrer Hochzeit, der Balz. Dabei ist häufig ihr weitschallendes „Hiääh“ zu hören.

Der Mäusebussard ist auch gut zu beobachten, wenn er regungslos auf einem Erdhaufen, einem Stein, einem Mast oder einem Weidepfahl an der Straße hockt, um Beute auszuspähen oder überfahrenes Wild aufzunehmen.

Bleibt der Ansitz erfolglos, erhebt sich der etwa 55 cm große Greifvogel in die Luft, um sein Jagdgebiet von oben zu kontrollieren.

 

Hier läßt er sich von den Aufwinden (Thermik) unter seinen ausgestreckten Flügeln, die 120 cm spannen, in die Höhe tragen. Mit den breiten Flügeln und dem kurzen, gefächerten Schwanz zeigt er ein ähnliches Flugbild wie sein um gut 1/3 größerer Verwandter, der Steinadler.

Hat der gefiederte Jäger mit scharfen Augen z. B. eine dahinhuschende Maus entdeckt, legt er die Flügel an und stürzt auf seine Beute herab. Erst kurz vor dem Boden breitet er die Flügel aus, um den Flug abzufangen. Die Maus wird mit den gelben Fängen ergriffen, wobei das Leben des Opfers unter den nadelspitzen Krallen schnell erlischt. Der Haken- und Scherenschnabel hilft bei der Zerteilung der Nahrung, die sofort verschlungen wird.

In der Brutzeit von April bis Juni bewältigt das Vogelpaar alle Aufgaben gut abgestimmt. Gemeinsam bauen sie den Horst ( Nest) nahe am Stamm eines Baumes.

Die 2 - 4 rot- oder graubraun gefleckten Eier werden in etwa 35 Tagen größtenteils allein vom Weibchen ausgebrütet, wobei das Männchen für Nahrung sorgt.

                                    

Nach dem Schlüpfen halten sich die Jungvögel noch etwa 45 Tage im und am Nest auf, zunächst als Nestlinge und später als Ästlinge. Sie werden solange von beiden Eltern versorgt, bis sie selbständig geworden sind.

Der Mäusebussard ist der häufigste Greifvogel Europas, zu erkennen am schwärzlich erscheinenden Schnabel und an seinen rötlichbraunen Augen. Männchen und Weibchen gleichen sich im Aussehen. Dagegen tragen alle Bussarde ein persönliches, einmaliges Federkleid. Ihr Gefieder reicht von fast weiß bis fast schwarz oder gescheckt, ist meist aber braun mit hellem Brustband. Die 8 - 12 dunklen Schwanzbinden auf entweder grauem, braunem oder rostrotem Grund gelten als deutliches Merkmal zur Unterscheidung des Mäusebussards von seinen 25 Unterarten.

Der Mäusebussard erbeutet vorwiegend Mäuse, Ratten, Maulwürfe, Hamster, Schlangen, Frösche, erwischt hin und wieder Jungvögel und Junghasen; er begnügt sich aber auch oft mit Insekten und Regenwürmern.

Seine Ernährungsweise trägt zur Erhaltung des Gleichgewichts im Naturhaushalt bei.

 

Poetisch zusammengefaßt:

 

Des Bussards Schwingen tragen ihn

in Himmels Bläue hoch empor -

mir scheint’s wie einst Karl Valentin

auf seiner Reis’ zum Himmelstor.

Regungslos die kleinste Feder,

lautlos gleitend’ spähend’ Flug -

das Auge sieht ihn, doch ein jeder

gönnt ihm seinen Beutezug.

Rasantes Stürzen, pfeilesschnell,

ein Griff mit gelbgefärbten Krallen -

ohn’ zu leiden, auf der Stell’

ist Beute ihm dann zu Gefallen.

 

ewaldeden

 

FD2015-04-16

 

 

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