Ringeltaube in einem Baum

Ringeltaube, Text

Ringeltaube, Foto und Text


Ringeltauben ziehen ins Restaurant

 Zurzeit begeistert eine Ringeltaubenfamilie mit einem fast unglaublichen ornithologischen Kabinettstück auf der Terrasse von "La Gondola" - gegenüber der „Wilhelmshavener Zeitung“ - die Gäste des Restaurants. Hier können sie auf Augenhöhe das Familienleben der größten Wildtaube miterleben.

Ringeltaube

Als der Wirt Gino im Frühjahr einen kleinen Olivenbaum im Topf unter seine Markise stellte, ahnte er noch nicht, dass ein experimentierfreudiges Ringeltaubenpaar das dichte Geäst des kleinen Baumexoten als Brutstätte ausgucken würde.

Gino und seine sehr tierliebe Mitarbeiterin Maria sind stolz auf die inzwischen schon große kleine Taube in ihrem Nest. Immer wieder muss Gino Kinder hochheben, damit sie einen Blick in das Nest werfen können. Leuchtende Kinderaugen sind der Dank dafür.

Ringeltauben, sich liebkosend

Es wird nicht mehr lange dauern, bis die junge Ringeltaube den Flug in die Bäume der Parkstrasse wagt.

Franz Dreidax, 05.08.2009


Ringeltäuber Odin 

Glück im Unglück hatte der etwa drei Tage alte Odin, als er beim Baumschnitt Geschwisterchen und Nest verlor, überlebte und zu einer liebevollen Ersatzmutter gebracht wurde. Margot Faber aus Sande hatte zuvor schon vielen verunglückten Vogelkindern helfen können. Die ersten Monate verbrachte das Jungtäubchen in einer Voliere auf dem Balkon.

Als es im Herbst kälter wurde, richtete Margot Faber dem inzwischen prächtig herangewachsenen Ringeltäuber ein kleines Zimmer ein. Morgens wurde Odin in die Wohnung geholt. Bereitwillig stieg er dazu auf die dargebotene Hand und ließ sich auf die Fensterbank setzen.

Im Februar änderte sich Odins Verhalten. Er ging nicht mehr einfach nur auf der Fensterbank spazieren, sondern lief oft auf seine Pflegemutter zu, spreizte den Schwanz, verbeugte sich tief und ließ ein dunkles „Ruuh-ruh“ ertönen.

Am wohlsten fühlte er sich offenbar, wenn er abends beim milden Licht der Stehlampe seine Balzanläufe auf dem Stubensofa vornehmen konnte. Im April bezog er wieder sein Quartier auf dem Balkon und wurde im Freiflug gehalten.

Bald übernachtete er auf einer nahen Esche. Auch wurden seine Besuche zur Nahrungsaufnahme auf dem Balkon seltener. Und nach zwei Monaten war Odin völlig ausgewildert. Offenbar hatte bei ihm keine vollständige Prägung auf die Pflegemutter, die noch gerne an die Zeit mit Odin zurückdenkt, stattgefunden.

Franz Dreidax

Ringeltaube, Text mit Fotos

 

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