Zeichnung einer Uferschnepfe

Die Uferschnepfe (Limosa limosa)

Wanderer in zwei Welten

Uferschnepfe in einer Feuchtwiese

 

Uferschnepfe in der Feuchtwiese

 

Uferschnepfe im Wasser

 

Uferschnepfe im Wattenmeer

Mit ihrem Sensor oder Fühlorgan an der Schnabelspitze können Uferschnepfen Bodenbewohner wie Würmer und Larven orten und sicher erbeuten.

Voraussetzung für ein erfolgreiches Stochern nach Nahrung ist ein weicher Untergrund. Daher leben die Vögel bei uns in zwei verschiedenen Welten mit weichem Boden: In der Brutzeit bevorzugen Uferschnepfen Feuchtwiesen, feuchte Weiden, Nieder- und Hochmoore. Nach der Brutzeit in den Küstenmarschen ziehen die Vögel ins nahe Wattenmeer um.

Hier sieht man sie bei der Suche nach Würmern, Muscheln und anderen Wattboden-Bewohnern durch das Wasser waten, das ihnen bis zum Bauchgefieder reichen kann.

Im Wattenmeer bilden Uferschnepfen bald Schwärme, um oft schon im Juli gemeinsam, und weitgehend ohne Unterbrechung, in einem Langstreckenflug in ihre Überwinterungsgebiete nach Westafrika zu ziehen. Jungvögel fliegen wahrscheinlich mit Flugpausen - und rasten auf Schlammbänken in den Flussmündungen und Seen - entlang der Atlantikküste nach Süden.

Der Rückflug in die Brutgebiete findet in Etappen über Marokko, Spanien und Frankreich statt.

Anfang März treffen sich die Paare, die häufig lebenslang zusammenbleiben, am Brutplatz wieder, zu dem die standorttreuen Tiere immer zurückkehren.

Nach der Ankunft bildet das Männchen ein ‚Revier’ um seinen Brutplatz und verteidigt es mit spektakulären Balzflügen: Es fliegt steil auf, rollt seinen Körper um die Längsachse, stürzt senkrecht aus großer Höhe ab und lässt dabei seinen „Grutta–grutta“ Ruf hören, der auch zu dem Beinamen „Greta“ führte.

Uferschnepfen brüten meist in kleinen Gruppen von drei bis zwanzig Paaren.

Das Weibchen sucht sich eine von mehreren Brutmulden aus, die das Männchen zur Auswahl geformt hat. Die vier grünlich, braungefleckten Eier werden von beiden Eltern in 21 bis 24 Tagen ausgebrütet. Die Küken sind Nestflüchter und verlassen das Nest bereits wenige Stunden nach dem Schlüpfen. Während der vierwöchigen Führung durch die Eltern wird ein blütenreiches Refugium aufgesucht, in dem die Küken mit ihren noch weichen Schnäbeln, die sich noch nicht zum tiefen Stochern eignen, Insekten erbeuten können. Nach etwa 30 Tagen sind die Jungvögel flügge.

Die circa 40 Zentimeter große Uferschnepfe ist ein eleganter Watvogel. Im Brutkleid beider Geschlechter sind Hals, Brust und Kopf orange- bis tiefrostrot gefärbt. Im winterlichen Schlichtkleid erscheinen Uferschnepfen dagegen recht einfarbig braungrau.

Im Flug erkennt man die Uferschnepfe an ihrem weißen Schwanz mit schwarzer Endbinde, den breiten weißen Flügelbinden und dem langen geraden Schnabel.

Zeichnung einer Uferschnepfe

 

Infolge Trockenlegung vieler Feuchtgebiete, Überweidung und zu früher Mahd der Grünlandflächen ist die Uferschnepfe in ihrer Zahl dramatisch zurückgegangen und steht auf der „Internationalen Roten Liste bedrohter Tierarten“.

Uferschnepfe

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