Grünfinken in Frühlingsfarben

Foto: Lutz Klapp/www.naturgucker.de,  Grünfink im Anflug,  Carduelis chloris 15cm

 

Der Grünfink, auch Grünling genannt, passt mit seinem olivgrünen Gefieder, den leuchtend gelben Flügelspiegeln und gelben Schwanzkanten gut in das Farbenspiel des Frühlings. Die Weibchen sind matter gefärbt.

Im Herbst und Winter waren die sperlingsgroßen Finken häufige Gäste im Futterhäuschen und duldeten dort nur ungern die kleineren Meisenarten und Artgenossen. Amseln und Dompfaffen ließen sich von ihnen aber nur wenig beeindrucken.

Mit ihrem starken, hornfarbenen Schnabel knacken die Körnerfresser mühelos Sonnenblumen – und Kürbiskerne.

Grünlinge sind Standvögel und verbringen den Winter hier; aber die aus Nordosteuropa zugezogenen Vögel ziehen bei kalter Witterung in die wärmeren Gebiete Südwesteuropas weiter.

Grünfinken äußern sich mit verschiedenen Lauten: Im wellenförmigen Flug ist ein klingendes „Gügü gü“ zu hören.

In der Paarungszeit ruft das Männchen „dtschuit“ oder singt von Baumspitzen aus. Sehr auffällig ist sein eigenartig taumelnder, fledermausartiger Balzflug, bei dem es eine klingende Melodienfolge vorträgt:

 „djül djül djül… joit joit joit krrr briesz“.

Als Finkenvögel sind auch Grünlinge sehr gesellig und brüten gerne in lockeren Kolonien.

Sie bevorzugen Brutorte wie Feldgehölze, immergrüne Sträucher, Hecken, Lebensbäume, den Bewuchs von Wänden, Fichtenbestände und sogar Streuobstwiesen.

Das Brutpaar baut gemeinsam ein Napfnest aus Gras, Moos sowie Wurzeln und kleidet es mit weichem Material aus. Darin befinden sich bald fünf bis sechs weiße bis hellblaue, rotbraun gefleckte Eier, die vom Weibchen in etwa dreizehn Tagen allein ausgebrütet werden.

Die Jungen werden – bis sie nach vierzehn Tagen flügge sind – von beiden Eltern zumeist mit zerkleinerten Samenkörnern und manchmal auch mit Insekten und Spinnen gefüttert.

Nach der Nestlingszeit sitzen die Jungvögel noch einige Tage in nahen Zweigen, wo sie auch Futter erhalten.

Erwachsene Grünfinken ernähren sich von Samen, Knospen, wilden Früchten und Beeren.

Da Grünfinken ab April zwei- oder dreimal brüten, sind sogar noch im August und Anfang September Junge im Nest zu finden.

 

23.03.2019

Franz Dreidax

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