Hohltauben (Columba oenas)
rufen im Schlosspark Gödens
Die dumpfen, hohlen Rufe „hu hu hu huhuhu“ aus den alten Bäumen um Schloss Gödens verraten die Anwesenheit der hier kaum bekannten Hohltauben. Als Höhlenbrüter sucht diese Taubenart zumeist alte Eichen und Buchen auf, um darin Bruthöhlen zu finden. Auch die von Schwarz- und Grünspecht gezimmerten Behausungen sowie Nistkästen werden von den mohnblauen, rosenbrüstigen Baumtauben angenommen.
Hohltauben sind den größeren Ringeltauben im Körperbau und Wesen ähnlich; haben aber kein Weiß im Gefieder. Zwei kurze schwarze Flügelbinden und ein schwarzes Schwanzende treten im Gefieder hervor. Auffällig sind die dunklen Augen, der gelbliche Schnabel und der goldgrüne, purpur schimmernde Halsfleck.
Zwei- dreimal im Jahr brütet das Taubenpaar abwechselnd 2 weiße Eier aus. Die geschlüpften Jungen stecken ihre Schnäbel tief in die Schnabelecken der Eltern, welche die im Kropf gebildete Milch mit würgenden Bewegungen in die Schnäbel der Jungtiere befördern. Nach 5 Tagen sind der Kropfmilch bereits gequollene Sämereien beigemischt. Und nach etwa 10 Tagen versiegt die Kropfmilch, wonach die Eltern mit vorverdauten Samen und Früchten füttern. Auch diese Nahrung würgen sie aus dem Kropf in die Schnäbel der Jungen.
Im Alter von 3 Wochen verlassen die Jungtauben ihr enges Nest und werden noch 14 Tage von den Eltern versorgt.
Im September bilden die geselligen Vögel Schwärme, fliegen umher und ernähren sich auf Waldböden und Feldern von Sämereien aller Art, Getreide, Eicheln, Beeren, Grünpflanzen, kleinen Würmern und Schnecken.
Naht der Winter, weichen sie als Zugvögel in die wärmeren Mittelmeerländer aus. Aber schon im März kehren die scheuen, 33 cm großen Waldvögel auf der Suche nach Bruthöhlen zurück.
Es ist immer ein großer Gewinn, wenn sich die geheimnisvollen Bauchredner ansiedeln, wobei auch ihre kreisenden Balzflüge mit hochgestellten Flügeln zu beobachten sind.
Gute Voraussetzungen für Hohltauben bieten die alten Eichen und Buchen im Schlosspark Gödens, in denen sich natürliche Höhlen gebildet haben. Diese kommen auch anderen Höhlenbrütern wie Waldkauz, Star und Specht zugute.
FD 2018-06-22